Montag, 28. April 2008

riesen Pfütze

Der große Sumpf - Pantanal

Mit 230.000 km2, ist das Pantanal das grösste Feuchtgebiet der Erde. Die Wassermassen die einmal im Jahr die Ufer des Rio Paraguay überschreiten bringen dieser riesigen subtropischen Steppe einen Reichtum an Fischen und Insekten. Grundlage für den sagenhaften Artenreichtum an Vögeln, Säugern, Reptilien und Amphiben. (http://de.wikipedia.org/wiki/Pantanal)

Das es im Regenwald viel Regnet war ja zu erwarten und auch ok. Kurz bevor alles anfing zu schimmeln schaffen wir es aber doch noch rechtzeitig raus aus dem Wald. Nach wieder zu vielen Stunden Busfahrt auf die ich jetzt nicht näher eingehen werde weil es ja doch immer dasselbe ist waren wir in Campo Grande, der Hauptstadt der Cowboys.

Im „Bier rein“, der nächsten Churrascaria (Groß-Grillerei) am Ort saßen wir dann eher wir es uns versehen konnten und hatte ich ne halbe Kuh auf dem Teller. Was den den Fleischkonsum angeht, den wie ich immer dachte die Argentinier führend zelebrieren, stehen ihnen die Brasilianer in keinster weise hinterher. Der Unterschied ist nur, dass es in Brasilien jeweils noch ein Pfund Reis und zwei Kilo Bohnen zum Fleisch dazu gibt.

weiter ging die Fahrt am nächsten Tage. Wir hatten noch 8 Stunden auf dem wichtigsten Rinder Highway zwischen Campo Grande und Corumba am Ende der Regenzeit vor uns.

Die Ladefläche des guten Ford F4000 wird uns zum zuhause und wir steigen nur widerwillig ab. Die ganzen Botaniker sind eh zu gemütlich um für einen Savana Hawk oder eine Trogon fünf Schritte zu machen. Das Gerücht, dass man auf einer zoologischen Exkursion auch ab und zu Tiere beobachtet spricht sich dann aber doch irgendwie herum.

Spätestens ab dem Zeitpunkt, da wir unser Camp für die nächsten fünf Tage erreichen müsste unser ganzer Ausflug sowieso einen anderen Titel erhalten:

Limnologisch – Marine Brasilien Exkursion 2008

Alle Camps im Pantanal stehen unter Wasser. Wo in vorjährigen Exkursionen das Zelt im Palmenhain aufgestellt wurde, wo Affen und Blattschneiderameisen sich ihre Strassen durchs Zelt bahnten, steht dieses Jahr ein Meter Wasser.

Not Macht entweder erfinderisch oder in seltenen Fällen greift sie auf Luxus zurück. Anstatt unsere Hängematten in den Baumkronen auf zu hängen nächtigen wir auf der Posada „Arara Azul“. Landunter auf Hallig Hooge trifft die ganze Sache ganz gut. Eine Dammstrasse verbindet die kleine Insel auf der die Posada steht mit dem Rinder Highway. Rundherum Wasser, nicht unbedingt tiefer als 2 Meter. Gerade so das die Nasenlöcher der Rinder noch schnorcheln können.

Piranhias sind bei soviel Wasser gut verteil und konzentrieren sich nicht in einzelnen kleinen Pfützen, was das angeln nach den unersättlichen nicht gerade leicht macht. Nachdem wir einen ganzen Nachmittag auf einer Brücke saßen und die Ruten mit großen Fleisch Stücken erfolglos ins Wasser hielten, packte uns der Ergeiz erst recht und es wurde ein zweiter und dritter Nachmittag geopfert um Petris’ Heil auf die Probe zu stellen. Mit Erfolg. Sooo groß waren die Prachtexemplare, die es abends mit der täglichen Ration Bohnen und Reis zur Verköstigung gab.

Und dennoch hielten uns die Wassermassen nicht davon ab das Pantanal zoologisch zu erkunden. Mit unseren beiden Guides Pedro und Johnny sind wir Stundenweise auf der suche nach der Anaconda und bis zur Brust durchs Wasser gestapft. Was die Anaconda angeht, leider erfolglos, und trotzdem eine Artenliste die sich sehen lassen kann. Gürteltiere und Pampahirsche, kleine Boas und Caimane, Caimane, Caimane. Brüllaffen und Kapuzieneräffchen, Nasenbären und Halsbandpecaris, Aguties, Capibaras und Riesenotter. Vom Hyacinthara über den Campospecht bis zu jeglicher Größe und Farbe von Fischreihern.

Am Glück das halt auf dem Rücken der Pferde liegt haben wir uns festgekrallt und haben aus einer anderen Perspektive das Pantanal erkundet. Brütende Hitze, die Klepper bis zum Hals im Wasser und wir schwitzend

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